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Osteochondrosis dissecans (OCD)

Osteochondrosis dissecans (OCD)

Meldung vom

Bei einem 2-jährigen Warmblutwallach wurde eine Osteochondrosis dissecans (OCD) des Fesselgelenks der rechten Hintergliedmaße festgestellt. Den meisten ist OCD wahrscheinlich als „Chip“ oder „freier Gelenkskörper“ bekannt. Bei dieser Erkrankung handelt es sich um eine Veränderung des Gelenksknorpels während der Wachstumsphase des Pferdes. Dabei wird ein Teil des Knochens unterhalb des Knorpels nicht genügend mit Nährstoffen versorgt und „löst“ sich von der Gelenkfläche ab. Als Resultat entsteht der röntgenologisch sichtbare Gelenkschip.

 

In den meisten Fällen sind Fesselgelenk, Sprunggelenk, Kniegelenk oder Hufgelenk betroffen. Klinisch können bei betroffenen Pferden ein vermehrt gefülltes Gelenk erstes Indiz auf einen Chip sein.

 

Lahmheiten aufgrund einer OCD entstehen meist sobald das Pferd vermehrt gearbeitet wird. Jedoch ist nicht jeder Chip Ursache einer Lahmheit.
Osteochondrosis dissecans ist genetisch bedingt und kann somit vererbt werden. Auch die Fütterung des Pferdes kann bei der Entstehung eine Rolle spielen.

 

Freie Gelenkskörper lassen sich in der Regel relativ unproblematisch während einer Arthroskopie unter Vollnarkose entfernen.

 

In diesem Fall wurde der Chip als Zufallsbefund während der Kaufuntersuchung entdeckt und zwei Tage später chirurgisch entfernt. Das Pferd wurde noch einige Tage postoperativ mit Entzündungshemmer behandelt und konnte dann die Klinik verlassen.

 

Caroline Taddey

Tierärztin für Pferde, Pferdeklinik Equitales GmbH