Das Griffelbein, auch als Ossa metacarpalia II und IV bezeichnet, ist ein kleiner Knochen, der sich außen und innen am Röhrbein befindet. Es handelt sich um einen rudimentären Knochen, der keine direkte Funktion bei der Fortbewegung des Pferdes hat. Dennoch ist es ein wichtiger Bestandteil des Beins und kann bei Verletzungen zu erheblichen Problemen führen.
Griffelbeinbrüche beim Pferd können durch verschiedene Ursachen entstehen, wie beispielsweise durch Stürze oder Überbelastungen des Beins. Typische Symptome einer Griffelbeinfraktur können Lahmheit, Schmerzen und Schwellungen im betroffenen Bein sein. Die Diagnose erfolgt durch eine klinische Untersuchung des Pferdes und durch Röntgenaufnahmen.
Die Behandlung von Griffelbeinfrakturen beim Pferd hängt von der Art und dem Ausmaß der Verletzung ab. Leichte Verletzungen können konservativ behandelt werden, indem das Pferd eine Zeit lang geschont und gegebenenfalls mit einem Stützverband stabilisiert wird. Bei schwereren Verletzungen kann eine Operation notwendig sein, um das Griffelbein zu stabilisieren oder gegebenenfalls Teile dessen zu entfernen. Die Entscheidung für eine konservative oder operative Behandlung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweise der Art und dem Ausmaß des Bruchs sowie dem Alter des Pferdes.
Insgesamt ist eine Griffelbeinfraktur beim Pferd eine ernsthafte Verletzung, die schnell erkannt und behandelt werden sollte, um langfristige Schäden und eine verzögerte Genesung zu vermeiden. Ein guter Beschlag des Pferdes sowie eine angemessene Ausbildung und Vorbereitung auf sportliche Belastungen können dazu beitragen, das Risiko für Verletzungen wie eine Griffelbeinfraktur zu reduzieren.
Dr. Kai Kreling
Tierarzt für Pferde, Pferdeklinik Equitales GmbH